Wir dürfen streiten, nicht beleidigen!

Ich muss schon sagen: Es weihnachtet sehr, aber da kann noch mehr Frieden her!
Sicher werdet auch Ihr dauernd mit dem Furor über Impfung oder Nicht-Impfung, mit
Pro-MeToo und Anti-MeToo, mit Pro-EU und Anti-EU, pro Nato und Anti-Nato, etc.etc.
konfrontiert, und zwar überall, aber vor allem in den sogenannten sozialen Netzwerken.
Im Internet gibt es kein soziales, intimes, psychologisches, politisches, ökologisches und
sonstiges Thema, das nicht Anlass wäre, Menschen zu beschimpfen, häufig Menschen, die
ja nichts Anderes tun, als ihre humanitären Pflichten zu versehen und
auch ihre grundlegend demokratischen Pflichten als Vertreterin und Vertreter von
Bürgerinnen und Bürgern.
Was, fragt die französische Zeitschrift Elle (Dorothée Werner und Alain Pilon) kann man
daraus als Lektion fürs Leben ableiten?
Versöhnlichkeit, um nicht aufzufallen, keinen Staub aufwirbeln, um sich nicht zur Zielscheibe
zu machen, seine Positionen verleugnen, um sich nicht unbeliebt zu machen?
Sich klein machen, um andere, Schreihälse, groß zu machen?
Nein, und abermals nein! Und nun zu uns Hochsensiblen:
Wir Hochsensiblen kennen das: wir neigen zu Vorsicht, Respekt, sicher auch oft zur
Zurückhaltung in Äußerungen, auch wenn uns unser Hang zur Authentizität und zu Offenheit
dazu verleiten kann, die Maske der Höflichkeit angesichts von Unhöflichkeiten fallen zu
lassen.
Und das wäre im Prinzip auch gut so, weil Auseinandersetzungen legitim sind. Aber, und
das ist der springende Punkt: Trauen sich die weniger sensiblen Streithähne und
Streithennen in die Arena, raus aus der Anonymität, den
reinen Beleidigungen, in die fundierte Auseinandersetzung? Das ist die Frage.
Vielleicht trauen sich nur die Klugen in den echten, intelligenten Schlagabtausch, mit
Argumenten und Respekt vor der/dem jeweils ‘Anderen, in die Konfrontation von
Gedanken, mit offenem Ausgang, dass nämlich die Argumente gehört werden, und zwar
so, dass Zerwürfnisse, unfairer Kampf, ja, Meinungs- und anderer Dissens weniger
wahrscheinlich werden, dass wir Distanz von uns selbst und Gefühlen lernen, die wir
vielleicht nicht im Griff haben, dass wir akzeptieren, dass wir der Wahrheit näher kommen
und klären können, was die Auseinandersetzung an Klarheit bringen kann.
Ich glaube, auch hier ist Achtsamkeit ein Weg trennen zu lernen zwischen gelernten, oft
automatischen, nicht hinterfragten Reflexen und etwas mehr Tiefe, die aus der
Selbsterkenntnis kommt, aus der Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Gegenüber.
In klugen Diskussionen, ohne voreilige Wertungen, lernen wir Abstand von selbst gewähltem
Stress, der auch das Resultat von mangelnder Balance, mangelnder Fürsorge für sich selbst
und seine eigenen Widersprüche sind.
Habe ich nicht recht, wenn ich hoffe, dass Hochsensible das Zeug haben, Tiefe,
Widerspruch und Auseinandersetzung stark anzugehen und die Welt zu befrieden?
Den Verstand, Freundlichkeit und den Ausgleich zu bemühen statt den wütenden
Gefühlsausbruch?
Ich höre gern von Euren Erfahrungen!

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Eure Gerlind